Der Europäische Wels – Fisch des Jahres 2026

Ein Gigant der Binnengewässer

Der Europäische Wels (Silurus glanis) wurde zum Fisch des Jahres 2026 gewählt. Mit seiner Größe, seiner geheimnisvollen Lebensweise und seiner Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht steht er sinnbildlich für den Zustand unserer Binnengewässer – auch auf Rügen.

Der Wels ist der größte heimische Süßwasserfisch Europas. Exemplare können bis zu drei Meter lang und über 100 Kilogramm schwer werden. Besonders in den warmen, nährstoffreichen Gewässern Norddeutschlands hat sich der scheue Räuber in den letzten Jahren wieder stärker verbreitet.

Lebensraum und Verhalten des Welses

Der Wels bevorzugt ruhige, tiefere Gewässer mit weichem Grund und dichter Vegetation. Tagsüber hält er sich versteckt, meist in Gumpen oder unter Baumwurzeln, und wird erst in der Dämmerung aktiv.

Er orientiert sich mit seinen markanten Barteln, die feinste Bewegungen und Gerüche wahrnehmen. In seiner Ernährung ist er nicht wählerisch – Fische, Frösche, Krebse, manchmal auch Wasservögel gehören zu seiner Beute. Auf Rügen findet der Wels in Boddengewässern, Seen und Kanälen geeignete Lebensbedingungen.

junger Europäischer Wels, Catfish – Fisch des Jahres 2026
junger Europäischer Wels – Fisch des Jahres 2026: Quelle: Pixabay

Warum der Wels Fisch des Jahres 2026 ist

Die Wahl durch den Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) macht auf die Bedeutung intakter Gewässer aufmerksam. Der Wels ist ein Indikator für Klimawandel und ökologische Veränderungen: Steigende Wassertemperaturen begünstigen ihn, gleichzeitig zeigen seine Lebensräume, wie empfindlich aquatische Ökosysteme sind.

Der „Fisch des Jahres“ wird seit 2023 in einer öffentlichen Online-Abstimmung gewählt. Unter den 13.182 gültigen Stimmen ging für 2026 der Europäische Wels als Sieger hervor. Die Ergebnisse der Abstimmung waren wie folgt: Europäischer Wels: 56,05%, Quappe: 31,00%, Hundshai: 12,95%, siehe auch beim Bundesamt für Naturschutz.

Der Schutz des Welses bedeutet, Gewässer naturnah zu gestalten, Rückzugsräume zu erhalten und chemische Belastungen zu reduzieren – Maßnahmen, die vielen Fischarten zugutekommen.

Gewässerschutz und Naturerlebnis auf Rügen

Auch auf Rügen kann jeder einen Beitrag leisten, um Lebensräume für Fische zu schützen:

  • Ufervegetation erhalten – sie spendet Schatten und Struktur.
  • Keine Pestizide oder Chemikalien in Garten oder Feld einleiten.
  • Beobachtungen melden – z. B. an lokale Naturschutzvereine oder Gewässerwarte.
  • Naturführungen oder Paddeltouren entlang strukturreicher Gewässer anbieten, um Gästen die Artenvielfalt näherzubringen.

Wer auf Rügen Fische beobachten möchte, hat besonders in den Boddengewässern rund um den Jasmunder und Greifswalder Bodden gute Chancen, dem majestätischen Wels auf die Spur zu kommen – zumindest seinen Spuren im Wasser.

Fazit – Ein Botschafter für gesunde Gewässer

Der Europäische Wels ist ein beeindruckender Bewohner unserer Gewässer – geheimnisvoll, kraftvoll und wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Seine Wahl zum Fisch des Jahres 2026 erinnert uns daran, dass Gewässerschutz auch Artenschutz bedeutet. Wer auf Rügen Natur liebt, sollte nicht nur den Himmel im Blick behalten – sondern auch das Wasser.

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